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Zahnriemenwechsel am Audi 100

Bei einem Kilometerstand von 180000 habe ich mich endlich dazu durchgerungen, dem Motor meines Audi einen neuen Zahnriemen zu spendieren.
Die Teile dazu habe ich mir vom örtlichen Autoteilehändler geholt.
Die da wären:

Alles zusammen dann 234,50€

Dann ging es los.
Für diverse Reparaturarbeiten hatte ich mir mal ein Paar Auffahrrampen zugelegt. Die brauchte ich als erstes. Also Auto da drauf, und die Unterbodenverkleidung abgenommen.
Dann das Auto in die beheizte Garage gefahren (wir hatten Anfang Februar).


Aber bevor die Abdeckungen des Zahnriemen abgenommen werden können, muss der Keilrippenriemen runter. Hier gibt es einen federbelasteten Riemenspanner. Dieser muss erst entlastet, und arretiert werden. Dazu wird ein 10er Inbusschlüssel benötigt. Damit den Spanner im Uhrzeigersinn bewegen, und mittels eines 6mm Dorn, oder Ähnlichem (ich habe eine 6er Schraube genommen) feststellen. Dann kann der Riemen runtergenommen, und der Spanner abgeschraubt werden.


Bevor die Riemenscheibe von der Kurbelwelle abgeschraubt wird, stellen wir die Kurbelwelle auf den oberen Totpunkt. Dazu die Kurbelwelle mit einem 24mm 12-Eck Ringschlüssel so weit drehen, dass die Markierung auf der Riemenscheibe mit der Markierung in dem Ausschnitt übereinstimmt. Dann können die 8 Inbusschrauben rausgedreht werden.


Nun konnte ich mir ganz bequem die Zähne zwischen den Markierungen abzählen, und notieren. Dann die Spannrolle und Umlenkrolle des Zahnriemen abschrauben, und den Zahnriemen runter nehmen.

Als nächstes habe ich das Kühlwasser abgelassen. Dazu einfach einen Schlauch am Wärmetauscher des Ölfilters abziehen. Vorher aber einen Eimer unterstellen, und alles fein aufgefangen.
Denn nun wollte ich das Thermostat wechseln. Dieses sitzt in einem Gehäuse hinter dem Zahnriemen.


Den Sitz des Thermostat säubern, das Neue Thermostat einsetzen, und den Deckel wieder dranschrauben.
Nun die Wasserpumpe ausbauen.


Jetzt die neue Umlenkrolle, und die neue Spannrolle für den Zahnriemen anschrauben. Die Umlenkrolle kann schon festgezogen werden. Die Spannrolle nur so fest, dass man die Spannung des Zahnriemen noch regulieren kann.

Den Zahnriemen über die Zahnräder legen. Darauf achten, dass sich die Markierungen der Nockenwellen nicht verdrehen. Zur Kontrolle ausserdem die Kunststoffabdeckung über die Kurbelwelle anschrauben, und die Riemenscheibe ansetzen, um zu sehen, ob die Kurbelwelle noch auf OT steht. Ist alles perfekt verlaufen, sollten sich wieder genauso viele Zähne zwischen den Markierungen der Zahnrädern abzählen lassen wie vorher aufgeschrieben. Ist das nicht der Fall, den Riemen noch einmal runter nehmen, und die Sache korrigieren. Es muß 100% stimmen. Wenn man an dieser Stelle nachlässig ist, ist ein teurer Motorschaden vorprogrammiert, und man hat nichts gespart.

Ist man sich jetzt wirklich sicher, dass alles passt, kann man zur Kontrolle die Kurbelwelle mit dem Schlüssel drehen. Nach 2 Kurbelwellendrehungen, müssen die Markierungen an der Nockenwelle wieder an der gleichen Stelle sein. Ausserdem muss sich die Kurbelwelle ohne irgendwo zu haken durchdrehen lassen.
KEINE GEWALT ANWENDEN!



Nun wieder Alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Zum Anschrauben der Riemenscheibe an der Servopumpe gibt es wahrscheinlich ein Spezialwerkzeug. Mir reichte dafür allerdings ein Schraubendreher zum Gegenhalten.


Den neuen Keilrippenriemen aufziehen, den Riemenspanner wieder von der Arretierung befreien, und die restliche Verkleidung wieder anschrauben. Jetzt braucht nur noch der Kühlkreislauf wieder befüllt werden, und schon kann der Motor einem Probelauf unterzogen werden.
Bei mir ist er sofort angesprungen. Ein wenig warm laufen lassen, bis der Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter absinkt, und noch einmal Wasser bis zur Max- Markierung nachgefüllt. Ich habe dann auch gleich noch einen Ölwechsel gemacht. Nun nur noch die Unterbodenverkleidung anbringen, und auf gehts auf die Strasse.